Eine Kollegin brachte mich auf die Idee, diesen Blog erneut zu beleben, dieses Mal mit ein paar persönlichen Themen ‒ Allen voran Themen, die mein Leben umkrempeln werden.
Kurzum: Meine Frau ist schwanger.
Nach einer elendigen Tortur durch eine Kinderwunschklinik und innerlicher Aufgabe, auf diesem Wege einen Nachkommen zu zeugen, klappte es doch beim letzten Versuch. Wir bekamen die Nachricht, als wir auf dem Wege nach Österreich waren und ich während eines Stops beim Fastfoodtempel gerade in einen Burger biss. Frau brach in Tränen aus, ich hatte Panik, dass irgend etwas passiert sei…
Nichtsdestotrotz ging es freudig weiter und beim ersten Ultraschall erkannte man einen kleinen springenden Punkt. Die Ärztin meinte, das sei das Herz. Hätte in meinen Augen aber auch ein Pixelfehler sein können. (Es war früh, der Kaffee zeigte noch keine Wirkung.) Darum geht es mir allerdings gar nicht so sehr, als vielmehr um das, was ich dabei empfunden habe.
Vielleicht kennt ein Leser das Gefühl, wenn auf einen Heiratsantrag oder die Eheschließung die Frage folgt: „Und? Ist jetzt alles anders?“ Salopp gesagt: Nein. Ist es nicht. Es ist wie vorher. Zumindest bei mir.
Die Welt drehte sich für mich weiter und es wollte sich kein Gefühl einstellen, dass bald das ganze Leben sich umkrempelt. Es stellte sich kein Gefühl ein, dass ich bald Papa sein würde. Unklar, wie sich dies überhaupt anfühlen sollte. Klar kommt noch meine Frau hinzu, die sich über Rücken, Bauch, Übelkeit, Geruchsempfinden, etc. beschwert, aber dadurch änderte sich einfach nichts an meinem Gefühlsleben. Ich war ein wenig enttäuscht, muss ich hier gestehen.
Auch beim nächsten Ultraschall in der Kinderklinik, als der blinkende Punkt irgendwann eine Blase – Dottersack nennen sie das – dabei hatte, sorgte das immernoch für keinerlei Änderung meines Gefühlswesens.
Versteht mich hier nicht falsch. Ich freute und freue mich immer noch tierisch, dass alles soweit geklappt hat. Ich bin voller Vorfreude auf die neuen Herausforderungen und ich liebe meine Frau noch ein wenig mehr, dass sie diesen Weg geht. Aber dieses „Papagefühl“, was auch immer das sein soll, wollte bis dahin einfach nicht aufkommen.
6. April 2018 at 12:10 pm
Schön geschrieben 😉 es wird bestimmt noch aufkommen#
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6. April 2018 at 12:46 pm
Ich denke auch. Allerdings wollte ich einfach mal niederschreiben. Vielleicht ist es Anderen in dieser Situation hilfreich 🙂
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6. April 2018 at 1:09 pm
Es wird sich ein Gefühl einstellen! Sobald Du den kleinen Wurm auf dem Arm hast, wirst Du es fühlen. Glaube mir , habe da schon die ein oder andere Erfahrung gemacht 🙂
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6. April 2018 at 2:45 pm
Der springende Punkt! 😄
Da ich nie Papa werden werde fand ich das mal interessant zu lesen. So als Frau. Danke dafür!
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6. April 2018 at 2:54 pm
Bis man das so richtig begriffen hat kann das schon bis nach der Geburt dauern. Wir haben uns auch noch ein Jahr danach skeptisch angeguckt und „wir haben echt n Kind“ vor uns hin gemurmelt.
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